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Ungenutztes Potenzial: Tiefgaragenwärme könnte tausende Haushalte versorgen

Die Abwärme von Automotoren in Tiefgaragen könnte genutzt werden, um tausende Haushalte zu versorgen, so eine Studie von Wissenschaftlern der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, des Karlsruher Instituts für Technologie und der Universität Basel.

von | 13.11.23

Theoretisch könnte diese Wärme genutzt werden, um 14.660 Haushalte in Berlin zu versorgen.
Quelle:Pixabay/ RyanMcGuire

13. November 2023 ǀ Die Abwärme von Automotoren in Tiefgaragen könnte genutzt werden, um tausende Haushalte zu versorgen, so eine Studie von Wissenschaftlern der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, des Karlsruher Instituts für Technologie und der Universität Basel.

Die Abwärme von Automotoren, die in Tiefgaragen abgestellt sind, führt dazu, dass sich das Grundwasser erwärmt. Laut einer Studie, die von einem Team der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), des Karlsruher Instituts für Technologie und der Universität Basel durchgeführt wurde, könnte diese Wärme genutzt werden, um 14.660 Haushalte in Berlin zu versorgen.

Geothermie und Wärmepumpen: Eine Lösung für die überschüssige Wärme in Tiefgaragen

Die Wissenschaftler untersuchten die Temperatur in 31 Tiefgaragen in verschiedenen Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz und stellten fest, dass Tiefgaragen das Grundwasser über das Jahr hinweg erwärmen.

“Öffentliche Tiefgaragen, die häufig tiefer sind und kürzer genutzt werden, erwärmen das Grundwasser stärker als private Anlagen”, erklärt der Geowissenschaftler Maximilian Noethen von der MLU.

Das Forschungsteam schlägt vor, die überschüssige Wärme im Boden mit Geothermie und Wärmepumpen zu nutzen.

“Der Vorteil davon wäre, dass dem Grundwasser Energie entzogen wird und es so abkühlt.”, sagt Noethen.

Anhand von Modellierungen für 5.040 Tiefgaragen in Berlin berechnete das Team, dass jährlich rund 0,65 Petajoule Energie in das Grundwasser von Berlin gelangen. Damit könnten theoretisch etwa 14.660 Haushalte mit Wärme versorgt werden.

“Natürlich reicht allein die Wärme aus dem Grundwasser nicht aus, um den Wärmebedarf einer Stadt wie Berlin oder gar eines Landes wie Deutschland zu decken. Auch ist das Temperaturniveau des oberflächennahen Grundwassers nicht hinreichend, um ohne Wärmepumpe zu heizen. Aus früheren Arbeiten wissen wir jedoch, dass das Potenzial für Geothermie deutlich darüber hinaus geht und sie einen wesentlichen Anteil an einer nachhaltigen Wärmeversorgung haben könnte”, sagt Prof. Dr. Peter Bayer vom Institut für Geowissenschaften und Geographie der MLU.

Langfristige Auswirkungen: Steigende Grundwassertemperaturen und ihre Bedeutung für die Wasserqualität

Die steigende Grundwassertemperatur könnte auf lange Sicht die Qualität des Grundwassers beeinträchtigen.

“Dadurch könnte sich auch die Qualität des Grundwassers verändern, aus dem wir große Teile unseres Trinkwassers beziehen. Diese Entwicklung gilt es durch vielfältige Maßnahmen zu kontrollieren”, so Bayer abschließend.

Die Studie wurde durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und das Margarete von Wrangell-Programm des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg gefördert.

 

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