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Welche Folgen hat der Klimawandel für unser Trinkwasser?

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Autor: Redaktion

Fernwasserversorger begrüßen Masterplan des Landes Baden-Württemberg zur sicheren Trinkwasserversorgung

Die vier großen Fernwasserversorger in Baden-Württemberg sehen Bedarf an Maßnahmen zur Anpassung an die bereits heute spürbaren Folgen des Klimawandels. Dies betrifft zum einen Trockenwetterphasen ohne nennenswerte Niederschläge, in deren Verlauf der Wasserstand in den Bächen und Flüssen sinkt, Grundwasserpegel fallen und Quellen weniger ergiebig sprudeln oder ganz trockenfallen. Zum anderen kann es Hochverbrauchsphasen in anhaltend heißen Sommerwochen betreffen. Auch Hochwasserereignisse nach Starkniederschlägen können ein Risiko darstellen, sie können Trinkwasserbrunnen in Tallagen überfluten und längere Zeit außer Betrieb setzen.
Aus Sicht der Wasserversorgung bedarf es der Unterstützung des Landes, die Aufgabenteilung zwischen den einzelnen Wasserversorgern auf politischer Seite zum Wohl der Bürger zu koordinieren und zu planen.
Betroffen sind mehr als 1 300 Trinkwasserversorgungsunternehmen in Baden- Württemberg. Sie müssen sich mit den Szenarien des Klimawandels auseinandersetzten und überprüfen, ob die bisherigen Betriebskonzepte ausreichen, um die Wasserversorgung auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sicherstellen zu können. Die Voraussetzungen dafür sind gut, denn das vorhandene System der dreigliedrigen Wasserversorgung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten bestens bewährt. Es besteht aus den ortsnahen Trinkwasserversorgungen der Städte und Gemeinden, aus den regionalen Wasserversorgungsgruppen, die Wasser liefern können, wenn örtliche Vorkommen nicht mehr ausreichen und aus den vier Fernwasserversorgungen, der Bodensee-Wasserversorgung, der Landeswasserversorgung, der Wasserversorgung Nordostwürttemberg in der Region Hohenlohe und der Wasserversorgung Kleine Kinzig im Schwarzwald. Diese liefern das Trinkwasser, wenn die örtlichen und regionalen Vorkommen nicht ausreichen. Die Wasserversorgung vieler Kommunen im Land basiert bereits heute auf zwei Standbeinen, sie gilt somit als sicher.
Die Herausforderungen bei der Sicherung der Trinkwasserversorgung sind mit hohen Investitionen verbunden. Dabei stehen die Versorgungssicherheit, die Trinkwasserqualität, die Nachhaltigkeit und ein günstiger Trinkwasserpreis im Mittelpunkt aller Planungen. Zu hohe Nitratwerte oder das Auftreten von sog. Spurenstoffen, wie beispielsweise Pflanzenschutzmittel oder Arzneimittelrückstände, können die Qualität des Lebensmittels Nr. 1 beeinträchtigen. Der Planungshorizont der Wasserversorger reicht bis ins Jahr 2050. Um die Ziele erreichen zu können, sind die vom Land geplanten Bedarfsanalysen eine gute Grundlage, um Situationen wie beispielsweise die trockenen und heißen „Jahrhundertsommer 2003 und 2018“ mit einem hohen Wasserbedarf oder einen großflächigen Stromausfall mit dem Konzept für eine Notversorgung meistern zu können. Ebenso wichtig ist eine Analyse zur Verfügbarkeit der ortsnahen, regionalen und überregionalen Wasservorkommen, eine Analyse der Bereitstellungs- und Transportkapazitäten auf der Basis der vorhandenen Infrastruktur, das Erkennen von Engpässen und die Ausarbeitung von Zielstrukturen, um vorhandene Probleme zu beseitigen.
Die kommunalen Zweckverbände Bodensee-Wasserversorgung, Landeswasserversorgung, Wasserversorgung Nordostwürttemberg und Wasserversorgung Kleine Kinzig sehen sich in der Verantwortung für diese Aufgabe und sind bereit, ihren Teil dazu beizutragen.

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