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Grundwasser: OOWV sucht Standorte für neue Wasserwerke

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Autor: Charlotte Quick

Dieses Foto zeigt eine Brunnensanierung in Großenkneten im November 2021. Das Erscheinungsbild der Bohrtechnik ist ähnlich.
Bildquelle: OOWV/Jürgen Sander
Grundwasser

Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) ist auf der Suche nach Standorten für neue Wasserwerke. Die Voraussetzung für neue Standorte ist die Verfügbarkeit von Grundwasser. Eines der möglichen Zielgebiete hierfür ist ein Bereich im nördlichen Landkreis Oldenburg. Im südwestlichen Teil der Gemeinde Hude sind ab Herbst erste Erkundungen geplant – konkret in Altmoorhausen, Hemmelsberg, Hurrel und Lintel.

Verfügbarkeit von Grundwasser erkunden

Der Bereich im nördlichen Landkreis Oldenburg ist eines von fünf Zielgebieten im Verbandsgebiet des OOWV. Auch Areale im westlichen Ostfriesland, im Landkreis Wittmund, im südlichen Ammerland und zunächst im südlichen Landkreis Cloppenburg werden in Betracht gezogen. Bislang umfassen die Wasserrechte, um Grundwasser für die Trinkwasserversorgung entnehmen zu können, für die bestehenden 15 Wasserwerke knapp 100 Millionen Kubikmeter pro Jahr. In den vergangenen zwanzig Jahren ist der jährliche Wasserbedarf im Zuständigkeitsbereich des OOWV um rund 15 Millionen Kubikmeter gestiegen.

„Das führen wir auf die positive wirtschaftliche Entwicklung, das Bevölkerungswachstum und die Auswirkungen des Klimawandels zurück“, erläutert Geschäftsführer Karsten Specht: „Aktuell gehen wir davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt und der jährliche Wasserbedarf innerhalb der kommenden zwei Jahrzehnte nochmals um bis zu 15 Millionen Kubikmeter steigen wird.“

Die Wasserrechte des OOWV sind bereits jetzt zu fast 90 Prozent ausgeschöpft. Es bestehe dringender Handlungsbedarf betonte der Geschäftsführer. „Wir müssen aber auch zusätzliche Grundwasservorkommen erkunden, um die Wasserversorgung von Menschen, Gewerbe, Industrie, Landwirtschaft und Tieren in unserem Verbandsgebiet dauerhaft sicherzustellen“, so Specht. Hierfür kommt unter anderem ein Gebiet rund um die Gemeinde Hude infrage. Faktoren, die diese Einschätzung stützen, sind beispielsweise Daten zur Grundwasserneubildung und zur generellen Verfügbarkeit von Grundwasser.

OOWV Grundwasser

Bildquelle: Heiko Poppen/OOWV

 

Informierten über die Pläne des OOWV zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung (von links): Stefan Fauerbach (OOWV-Regionalleiter in den Landkreisen Oldenburg und Diepholz), Uwe Sütering (Abteilungsleiter Wasserbewirtschaftung und Wasserrechte beim OOWV), Hudes Gemeindebürgermeister Jörg Skatulla und Alexander Eck (OOWV-Bereichsleiter Unternehmenskommunikation).

 

 

 

Geologische Informationen über den Untergrund müssen ermittelt werden

„Ein weiterer wichtiger Punkt sind die grundwasserschützenden Eigenschaften des Untergrundes“, berichtet Uwe Sütering, Abteilungsleiter Wasserbewirtschaftung und Wasserrechte beim OOWV. „Wir wollen deshalb weitere geologische Informationen über den Untergrund sammeln und ein Grundwasserströmungsmodell erstellen. Erst dann können wir mögliche Wassergewinnungsgebiete konkret abgrenzen“, sagt der Experte.

„Diese Ergebnisse benötigen wir, um im nächsten Schritt Auswirkungen der Entnahme zu simulieren und zum Abschluss der Erkundung mögliche Standorte für einzelne Förderbrunnen zu finden“, erläutert OOWV-Projektleiter Dr. Konstantin Scheihing und ergänzt: „Das ist eine wesentliche Voraussetzung für ein mögliches Wasserrechtsverfahren beim Landkreis Oldenburg zu einem späteren Zeitpunkt.“

Zum Auftakt dieses langen Wegs finden ab Herbst Aufschlussbohrungen statt – zunächst fünf in einem Umkreis von drei Kilometern. „Dadurch können wir unsere Untergrundmodelle weiter verfeinern und überprüfen“, sagt er.

„Unsere Aufgabe in der jetzigen Projektphase ist es, geologische Informationen zu Grundwasservorkommen zu sammeln und zu verifizieren“, ergänzt der Projektleiter. „Eines unserer wichtigsten Ziele ist es, die Umweltauswirkungen durch eine mögliche Grundwasserförderung minimal zu halten. Auch für eine solche Einschätzung dient die Erhebung weiterer Daten“, so Scheihing.

Das Vorkommen von Grundwasser zu erschließen ist eine Notwendigkeit

Die im Herbst beginnende Erkundung sei keinesfalls eine Vorentscheidung für den Standort eines neuen Wasserwerks.

„Wir stehen am Anfang dieses Prozesses und warten ab, welche Ergebnisse unsere mindestens zweijährigen Untersuchungen liefern“, unterstreicht Dr. Konstantin Scheihing.

Der Hydrogeologe hat für die verbandsweiten Erkundungsprojekte des OOWV ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren entwickelt und mit zuständigen Fachbehörden abgestimmt.

Jörg Skatulla, Bürgermeister der Gemeinde Hude, berichtete von informativen und sachlichen Gesprächen mit Verantwortlichen des OOWV. „Die Notwendigkeit, weitere Grundwasservorkommen erschließen zu müssen, um die öffentliche Wasserversorgung dauerhaft zu sichern, ist dabei deutlich geworden“, so Skatulla.

Bürger:innen werden mit einbezogen

Die Gemeinde werde die Maßnahme konstruktiv und aufmerksam begleiten und die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Blick behalten, kündigt Jörg Skatulla an. Das gelte insbesondere für Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter von landwirtschaftlichen Flächen in Altmoorhausen, Hemmelsberg, Hurrel und Lintel, auf denen die Aufschlussbohrungen stattfinden sollen. Der OOWV wird diesen Personenkreis in Kürze zu einer eigenen Informationsveranstaltung einladen.

Auch mit der übrigen Bevölkerung möchte der OOWV zu dem Vorhaben in den Dialog treten. Eine gute Möglichkeit zum Austausch besteht am 5. Juli ab 19 Uhr. Dann stellt der OOWV das Projekt im Forum der Peter-Ustinov-Schule (Vielstedter Kirchweg 15 in Hude) vor und steht für Fragen zur Verfügung.

Zur Webseite des OOWV

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