Aufgrund des Klimawandels, der mehr heiße Tage und längere Trockenperioden gerade in den Sommermonaten zur Folge hat, wird es zukünftig zu deutlich veränderten Betriebsbedingungen im Trinkwasserverteilungsnetz kommen. Zwei DVGW-Forschungsvorhaben befassten sich in Anbetracht dieser Änderungen mit dem Wasserbedarf und dem Spitzenverbrauch. Beide Projekte sind in einem Anfang Februar 2023 erschienenen TZW-Band zusammengefasst.
Kurzzeitprognose für den Wasserbedarf
Im Projekt „Stand und Perspektiven zum Einsatz von Algorithmen und Modellen zur Kurzzeitprognose für den Wasserbedarf“ wurden aktuelle Verfahren zur Prognose des Trinkwasserbedarfs für die jeweils nächsten Stunden und Tage betrachtet. Der Einsatz von Algorithmen und Modellen zur kurzfristigen Vorhersage des Wasserverbrauchs steht noch relativ am Anfang. Dieser wird sich jedoch durch die zunehmende Automatisierung und Digitalisierung in der Wasserwirtschaft weiter fortsetzen. Da bisher noch keine umfassende Studie zu diesem Themenfeld existierte, wurden im Rahmen des Forschungsprojektes der Status Quo sowie die Perspektiven des Einsatzes von Algorithmen und Modellen für die Kurzzeitprognose in der Trinkwasserversorgung untersucht.
Spitzenverbrauch und Spitzenfaktoren
Für die Bemessung von Wasserversorgungsanlagen sind der Spitzenverbrauch oder auch die Spitzenfaktoren relevant. Diese werden maßgeblich durch die Struktur des Versorgungsgebietes und das Verbrauchsverhalten der Abnehmenden bestimmt. Dieses wiederum ist wesentlich durch das Wetter beeinflusst. Im Gegensatz zum durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch sind für die auslegungsrelevanten Parameter Spitzenverbrauch und Spitzenfaktoren bisher keine umfassenden Langzeitbetrachtungen durchgeführt worden, aus denen sich allgemeingültige Aussagen ableiten lassen. Daher wurden im Projekt „Untersuchungen zur Entwicklung von Spitzenverbrauch und Spitzenfaktoren“ die Angaben im DVGW-Regelwerk W 410 auf Aktualität und Zukunftsfähigkeit geprüft.
Am TZW bestehen mittlerweile umfassende Kenntnisse zu datengetriebenen Vorhersagemodellen, die den individuellen Bedürfnissen der Kundenanforderungen angepasst werden können.
Kontakt: TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser, Dresden, Dipl.-Ing. Tobias Martin, Tel. 0351 85211-12, Dr. Andreas Korth, Tel. 0351 85211-54, und Dr. Martin Wagner, Tel. 0351 85211-56
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(Quelle: TZW)