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Meine schöne neue … Wasseruhr!

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Autor: Redaktion

Vor wenigen Tagen, es war bereits Mitte Januar 2018, hat uns der Installateur endlich erreicht, der bereits seit Mitte 2017 in unserer kleinen Gemeinde damit betreut ist, die Wasserzähler zu wechseln.
Da bisher alle Versuche, einen Termin bei uns zu ergattern, fehlgeschlagen waren, hatte der Handwerker diesmal ganz frech tagsüber in der Firma angerufen und uns zum Wasserzähler-Wechseltermin verpflichtet. Na gut, dann wollen wir mal nicht so sein und vereinbaren einen Termin.
Wir haben innerhalb der Familie im Vorfeld des Termins noch darüber gewitzelt, ob der Monteur wohl eine Hygieneschulung, wie in der twin11 gefordert, mitgemacht hat und genau weiß, wie er eine Kontamination bei uns daheim vermeidet. Denn man hat mittlerweile so viel gehört von den gefährlichen Bakterien. Wie heißen die noch… Legionellen, und dann noch schlimmer… Pseudomonas aeruginosa.
Ja, sie kamen pünktlich – der alte Handwerksmeister und sein junger Geselle. Um 13:00 Uhr waren sie vor Ort, mit einem großen neuen Transporter mit Dachgepäckträger. Warum dort ein 3 m langes Wasserrohr befestigt war? Hat der Chef uns doch gleich erzählt, dass er seit Tagen dabei ist, den „Übriggebliebenen“ einen neuen Zähler einzubauen.
Der Meister hat erst einige Minuten in einer Box gekramt, die im Laderaum des Transporters gelagert war. Oh, er hat eine neue Wasseruhr dort gefunden und in der einen Hand dann unverpackt zu uns ins Haus getragen. Der Geselle war beschäftigt, in der Zwischenzeit die Werkzeugkiste und den Ordner mit den Wechselmeldungen in unseren Anschlussraum zu schleppen.
Klar, als Handwerker ist man kommunikativ und einem Schwätzchen nicht abgeneigt. Also hat der Gute uns erst mal erzählt, wie stolz er auf seine Spezialzangen ist. Die hat er sich extra für den Wechselauftrag gekauft und damit beschädigt man die Verschraubungen nicht mehr. Aha, er hat also in zwei neue Armaturenzangen investiert für den Auftrag. Trotzdem, so erzählt er gleich, dieser Auftrag ist wirklich was für Spezialisten. Erst letzte Woche, da hat erst die dritte Wasseruhr gepasst. Die Installation stand so unter Spannung, dass die beiden vorher probierten Zähler auch mit größtem Aufwand nicht einsetzbar waren. War dann kein Problem, er hatte bei den Kunststoffzählern dann die Gewinde nachgebessert und die beiden Zähler einfach bei anderen Kunden montiert.
Hmm, schaut wohl so aus, als wenn er bei uns auch eine Wasseruhr montieren will, die schon mal anderweitig nicht gepasst hatte? Denn schließlich hat er die neue Uhr aus einer Box gekramt und das unverpackte Teil jetzt vorbereitet zum Einbau.
Jetzt erst mal die alte Wasseruhr ausbauen – ging ganz einfach. Schließlich haben wir einen tollen Wasserzählerbügel mit zwei Kugelhahn-Absperrungen.
Alte Uhr also raus und dem Gesellen in die Werkzeugkiste gelegt. Die alten Dichtungen dann aus den Verschraubungen genommen – ne, mit den Fingern geht das heute nicht so gut – dann eben mit dem Küchenmesser, das sich im Werkzeug-Sortiment befindet. So, jetzt neue Dichtungen in die Verschraubungen – wo sind die jetzt wieder? Ah, der Geselle nimmt diese aus einem Tütchen. Warum legt er diese jetzt auf unser kleines Schränkchen, wo sonst immer meine Laufschuhe stehen – auch nach einem Lauf im Matsch. Der Meister schnappt sich diese Dichtungen gleich mit seinen kräftigen, schmutzigen Händen und drückt diese ganz professionell in die Verschraubungen. Sind schwarze Dichtungen überhaupt noch zulässig?
Egal, jetzt noch mal die Gewinde der neuen Uhr abgeblasen mit einem kräftigen Atemzug und dann mit den neuen, tollen Armaturenzangen die Verschraubungen festgezogen. Super, schaut doch gut aus und alles dicht.
Währenddessen hat der Geselle uns erklärt, dass die Uhr gar nicht komplett auf 0,00 stehen kann, denn diese wurde ja vorher schon abgeeicht und daher sind schon einige Liter Wasser durchgelaufen.
Wir haben dann nicht gefragt, ob die neuen Hygienevorgaben bekannt sind. Warum die twin 10 die Beprobung auch von gelagerten Wasserzählern fordert und warum die strikte Trennung von sauberen und kontaminierten Teilen nicht umgesetzt wird.
Aber die neuen Armaturenzangen waren wirklich top und haben gut funktioniert. Wir haben erst mal kräftig gespült und hoffen, der möglichen Kontamination doch zu entgehen. Nein, wir nehmen keine Wasserproben und wir regen uns auch nicht auf. Der Bürgermeister hat schließlich auch noch nichts von den twin-Vorgaben gehört.
Bilde ich mir das jetzt nur ein oder schmeckt seither der Kaffee bei uns daheim irgendwie komisch???
Holger Brandt, Mösslein Wassertechnik

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