
Der erste Filterkessel wird angehoben, im Hintergrund wartet ein weiterer darauf, ins Gebäude gehievt zu werden. Quelle: Ole Plugge/OOWV
5 m im Durchmesser, 8,2 m hoch und 20 t schwer – schon die Zahlen eines der neuen Filterkessel sind beeindruckend. Im Neubau des Wasserwerks Marienhafe des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) stehen gleich drei dieser Kolosse. Am 13. Februar wurden sie per Kran mehr als 14 m in die Höhe gehoben und über die Außenmauer des Rohbaus in sein Inneres gehievt.
„Die Filterkessel sind die zweite Reinigungsstufe in unserem Wasserwerk. Sie werden dafür sorgen, dass Mangan aus dem Rohwasser entfernt wird“, erklärt OOWV-Wasserwerksleiter Horst Krebs.
Probe-Inbetriebnahme für Anfang 2025 geplant
Vor der Inbetriebnahme werden die Behälter zu diesem Zweck mit Filterkies befüllt, an dem sich das im geförderten Wasser gelöste Mangan anlagert. Rund 100 t wird jeder Filterkessel am Ende wiegen. Für OOWV-Projektingenieur Ingo Schuster ist mit dem Einbau der Filterkessel ein wichtiges Etappenziel erreicht: „Jetzt, da die Filterkessel im Gebäude sind, kann das Dach geschlossen werden. Anschließend beginnen die Klinkerarbeiten, voraussichtlich im Herbst bauen wir dann das Außengerüst ab.“
Anfang 2025 soll das neue Wasserwerk den Betrieb aufnehmen – allerdings für ein halbes Jahr vorerst auf Probe, parallel zum nebenan stehenden alten OOWV-Wasserwerk. In dieser Zeit wird das System auf Herz und Nieren geprüft. Läuft dabei alles nach Plan, geht das neue Werk anschließend ans Netz.
Zeitliche Verzögerung
Die Anlieferung der Filterkessel verschob sich im Vorfeld übrigens um rund sechs Monate. Die sommerliche Dürre traf den OOWV in dem Fall auch außerhalb seines eigentlichen Betätigungsfeldes. Das Niedrigwasser des Rheins verhinderte die Verschiffung der schweren Komponenten. Als der Wasserstand dann wieder die benötigte Höhe hatte, waren aufgrund der Energiekrise keine Transportschiffe zu bekommen: Sie wurden für den priorisierten Kohletransport benötigt.
„Die Aufträge haben wir früh genug gegeben, die äußeren Umstände haben sich diesmal jedoch unvorteilhaft ausgewirkt“, berichtet Ingo Schuster diplomatisch. Die späte Lieferung hat bisher noch keine Auswirkungen auf die Zeitschiene des Gesamtprojekts. Die Planer haben andere Arbeiten vorgezogen und bereits im Vorfeld einen erfahrungsgeleiteten Puffer eingebaut. Im Frühjahr beginnen mit Maler- und Fliesenarbeiten die Innenausbauten des Wasserwerks und die Verfahrenstechnik wie Gebläse, Pumpen und Luftfilteranlagen werden montiert. Die Verlegung der neuen Trinkwasserleitungen ist ab Herbst 2023 vorgesehen.
(Quelle: OOWV)