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OOWV: Wasserwerk Thülsfelde besteht seit 40 Jahren

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Autor: Kathrin Mundt

Das Wasserwerk Thülsfelde von innen. Von hier aus wird die Versorgung der Menschen mit Trinkwasser rund um die Uhr sichergestellt. Fotonachweis: OOWV/Meister

Monoton surren grüne Pumpen in einer riesigen Halle des Wasserwerks in Thülsfelde. Zwischen gewaltigen Rohren ragen sie in die Höhe und beschleunigen unser wertvollstes Gut, damit es durch das Leitungsnetz in den Haushalten von mehr als 200.000 Menschen in der Region ankommt: Trinkwasser. Rund um die Uhr, zuverlässig und das seit sage und schreibe vier Jahrzehnten. Anlässlich des bundesweiten Tags der Daseinsvorsorge am 23. Juni erinnert der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) an das 40-jährige Bestehen seines Wasserwerks in Augustendorf.

„Welche Errungenschaft die leitungsgebundene Wasserversorgung für unser Leben darstellt, wird einem häufig erst bewusst, wenn man mit Menschen der Nachkriegsgeneration spricht“, sagt OOWV-Regionalleiter Stefan Krauß. Wasserhahn aufdrehen und bedenkenlos aus der Leitung trinken? Von wegen. „Viele Menschen haben sich nach Kriegsende aus Hausbrunnen versorgt oder Wasser aus Gräben geschöpft und über weite Strecken nach Hause geschleppt, um es dort nutzbar zu machen“, so Krauß. Häufig wurde das Wasser in Fässern gefiltert, die zum Teil mit Sand und Kies gefüllt waren. Was sich steinzeitlich anhört, ist erst wenige Jahrzehnte her. „Mit der Inbetriebnahme von Wasserwerken haben wir gleiche Lebensbedingungen in Stadt und Land geschaffen, die wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstand ermöglicht. Der Bau von Leitungen und Versorgungsnetzen bedeutete zugleich das Aus vieler Krankheiten, die ihren Ursprung in verunreinigtem Wasser hatten“, erklärt der Regionalleiter.

Standort der ersten Brunnen gab dem Wasserwerk seine Bezeichnung

Rein geografisch müsste das Wasserwerk an der Dwergter Straße die Bezeichnung Augustendorf tragen. Doch auf allen Karten und Flyern des OOWV wird es mit „Thülsfelde“ betitelt. „Kein Irrtum“, versichert Anlagenleiter Gundolf Böhmann. Denn als 1963 an gleicher Stelle ein Versuchswasserwerk in Betrieb ging, standen die ersten Versuchsbrunnen auf Thülsfelder Boden. „Die Lage der damaligen Brunnen bestimmt bis heute die Bezeichnung unseres Wasserwerks“, erläutert er.

Inzwischen ist die Zahl der Förderbrunnen in dem Gewinnungsgebiet von einstmals fünf auf 46 gestiegen. Sie verteilen sich auf sechs Fassungen, so genannte Brunnen-Galerien, die sich in Markhausen, im Peterwald und in Neuvrees im Eleonorenwald befinden. Während das Versuchswasserwerk aus dem Jahr 1963 sehr zweckmäßig war und optisch eher an eine Garage erinnerte, setzt das heutige Wasserwerk mit modernen Arbeitsplätzen bis hin zur Analytik Maßstäbe. Über zwei Werksabgänge wird das Trinkwasser in das Versorgungsnetz eingespeist. Vier Speicher mit einem Gesamtvolumen von 30.000 Kubikmetern fangen Verbrauchsspitzen in den Morgen- und Abendstunden ab. Genau dann, wenn die meisten Menschen duschen, Kaffee kochen und zur Toilette gehen.

Das neu gebaute Wasserwerk damals und heute aus der Vogelperspektive. Fotonachweis: OOWV/Archiv

Und auch der Standort ist nicht zufällig gewählt. Der Grund: Die Geologie bietet beste Bedingungen für die Wasserförderung in der Region. Denn die Eiszeiten haben sandige Böden hinterlassen, auf denen Regen gut versickern und sich Grundwasser bilden kann. Gefördert wird Wasser aus Tiefen von bis zu 160 m. „Dort ist das Wasser noch von bester Qualität“, versichert Anlagenkoordinator Christoph Koopmann. Ihm wurde das Handwerk der Wasserversorgung praktisch in die Wiege gelegt. Sein Vater war am Aufbau der Wasserversorgung im Landkreis Cloppenburg beteiligt und weiß bis heute von der hohen Wasserqualität zu berichten. Deutlich geändert haben sich Koopmann zufolge allerdings die Arbeitsbedingungen. „Während mein Vater noch in drei Schichten arbeiten musste, haben wir heute eine klare Kernarbeitszeit. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind heute deutlich besser als noch vor 30 oder 40 Jahren“, sagt er.

Aktuell kümmern sich acht Mitarbeiter um den Betrieb des Wasserwerks Thülsfelde. Sie halten die Anlagen instand, kontrollieren die Wasserqualität, entnehmen Proben, prüfen und dokumentieren Grundwasserstände. „Unser Team kümmert sich darum, dass die Pumpen nicht aufhören zu surren. Für unsere Kunden bedeutet das ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit. Wir nennen das Daseinsvorsorge“, sagt Stefan Krauß.

(Quelle: OOWV)

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