Auf der Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung Motten stand erneut die Wasserversorgung der Gemeinde. Im vergangenen Jahr war die Sanierung des in die Jahre gekommenen Wasserwerks in der Frühlingstraße beschlossen worden, jedoch: Das Wasserwirtschaftsamt forderte eine Alternativprüfung. Da sich zwischenzeitlich die Rahmenbedingungen geändert hatten, favorisieren Gemeinde und Wasserwirtschaftsamt einen Neubau neben dem Hochbehälter auf der Mottener Höhe.
Wasserwerk auf der Mottener Höhe wird neugebaut
Das Mottener Quellwasser sei „sehr aufbereitungsbedürftig“, gleichwohl laut Trinkwasserverordnung derzeit „in Ordnung“, sagt Anna-Lena Scholl vom Ingenieurbüro pfk Ansbach. Sie informierte die Räte über das Bauvorhaben. Im bisherigen Wasserwerk werden ihr zufolge die „allgemein anerkannten Regeln der Technik nicht eingehalten“. Daher sei der Neubau, auch finanziell gesehen, die bessere Lösung.
Der Neubau wurde in der Vergangenheit auf 1,56 Mio. € geschätzt. Derzeit spreche man von 1,865 Mio. € (netto). Anna-Lena Scholl kommentiert:
„Das war zu erwarten, ist aber noch im Rahmen.“
Die Teuerungen fielen in den verschiedenen Gewerken unterschiedlich hoch aus. Erhöhen sich die Kosten im Bereich Hydraulik nur um sechs Prozent, verteuert sich der Bereich Elektronik um 84 Prozent (etwa 197.000 € statt 107.000 €). Scholl erklärt, dass letztendlich sogar von einer 14-prozentigen Preisminderung ausgegangen werden könne, denn die Sanierung des Wasserwerks in der Frühlingstraße würde heute mit inflationsbedingten Kostensteigerungen bei etwa 2,2 Mio. € liegen.
Neue Leitung nötig
Parallel zu der bestehenden Reinwasserleitung, die derzeit das aufbereitete Wasser vom Wasserwerk in den Hochbehälter leitet, muss eine neue Leitung für das Rohwasser aus den Quellen in das zukünftig auf der Mottener Höhe befindliche neue Wasserwerk gebaut werden. Zwischen dem Hochbehälter und dem Wasserwerk soll es einen Durchgang geben. Für die zukünftige einwandfreie Wasserqualität werden unter anderem installiert: eine UV-Anlage, Enthärtungsfiltration, drei Luftfilteranlagen, 55 Armaturen, 1,3 km pneumatische Leitungen, Messgeräte, eine Rohwasserpumpe sowie eine Spül- und Treibwasserpumpe, Steuerluftkompressor, Kältetrockner, Druckluftspeicher und Pneumatik-Antriebe.
Der Gemeinderat beschloss den Antrag einstimmig. „Wir haben einen Meilenstein erreicht auf dem langen Weg, den wir beschreiten müssen“, fasst Bürgermeisterin Katja Habersack (parteilos) Beratungen und Beschluss zusammen. Die maximale Förderhöhe liegt bei 70 Prozent. Nach Ausarbeitung von Bauantrag und Wasserrechtsantrag sowie der Planung könnten im dritten Quartal kommenden Jahres Ausschreibung und Vergabe erfolgen. „Baubeginn sollte möglichst noch 2025 sein“, sagt Scholl, sodass die Fertigstellung im zweiten Quartal 2027 anvisiert werden kann.
Quelle: Mainpost.de / Stephanie Elm