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Lorenz ist nationaler Technologievorreiter

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Autor: Redaktion

Lorenz-Geschäftsführer Wilhelm Mauß (li.) mit Andreas Dannecker, Leiter Elektronik, mit Trophäe und Urkunde vor dem Unternehmen.

Gewürdigt wird die Entwicklung und intelligent vernetzte Produktion vollständig wiederverwertbarer Smart Water Meters sowie deren Rücknahme und Refabrikation im Rahmen eines tiefgreifenden Kreislaufwirtschaftskonzepts. Umweltministerin Svenja Schulze lobte die Preisträger.
Mit dem Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) zeichnen das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) alle zwei Jahre nationale Vorbilder aus Wirtschaft und Forschung aus. In sieben Kategorien würdigen die Veranstalter innovative Technologien, Techniken, Verfahren, Prozesse, Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle, die neue Wege für den Klima- und Umweltschutz aufzeigen. Der IKU mit insgesamt 175.000 Euro dotiert und stellt eine der höchsten Auszeichnungen dar, die ein Unternehmen in Deutschland erhalten kann.
Aus über 140 Unternehmen und Forschungseinrichtungen wählte die hochrangige Jury unter dem Vorsitz von Prof. Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimaforschung PIK, die Lorenz GmbH & Co. KG auf den ersten Platz in der Kategorie „Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen“. In der Begründung heißt es: „Die Lorenz GmbH & Co. KG aus Schelklingen stellt in ihrer intelligent vernetzten Fabrik smarte Wasserzähler her, für die eine 100-prozentige Wiederverwendung über mindestens zwei Produktlebenszyklen hinweg sichergestellt wird. Das verringert den Energie- und Ressourcenaufwand und ermöglicht eine echte Kreislaufwirtschaft.“
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: “Umweltinnovationen schützen nicht nur unsere Lebensgrundlagen und den Industriestandort Deutschland, sondern sorgen auch für Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Wohlstand. Mit dem Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt ermutigen wir Unternehmen und Forschungseinrichtungen, mit kreativen Ideen neue Wege beim Klima- und Umweltschutz zu gehen.”
Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer: “Beim Klimaschutz stehen wir vor einer Herkulesaufgabe, deren Lösung völlig neue Technologien und Innovationen erfordern. Die Siegerprojekte des IKU beweisen, welches Potenzial wir in unserem Land haben und dringend nach vorne bringen müssen. Mit innovativen Ideen lässt sich Geld verdienen. Das muss auch in Zukunft so bleiben, damit die drei Säulen der Nachhaltigkeit, Wirtschaft, Ökologie und Soziales, zusammenfinden.”
Lorenz-Geschäftsführer Wilhelm Mauß: “Von Klimaschutz über Ressourcenverknappung und volatile Märkte bis hin zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts: Der Wandel zur Circular Economy ist von wesentlicher Bedeutung für die Herausforderungen unserer Zeit – und birgt enorme ökonomische Potenziale. Für uns liegt in der Schließung des technischen Kreislaufs von Smart Meters der Schlüssel zu maßgeblichen Ressourceneinsparungen und ganzheitlichem Mehrwert im Sinne der Umwelt, der Mitarbeiter und vor allem unserer Kunden, welche davon finanziell profitieren. Voller Dankbarkeit für den IKU 2020 hoffen wir, dass sich nun noch mehr Wasserversorger, Kommunen und Messdienste dieser Erfolgsgeschichte anschließen.“

Intelligente Wasserzähler minimieren Ressourcenverbrauch

Die digitalen Wohnungs- und Hauswasserzähler des mittelständischen Familienunternehmens ermöglichen die genaue Durchflussmessung, effiziente und sichere Datenübertragung und intelligente Analyse in Wassernetzen. Dadurch können sowohl Wasserverschwendung vorgebeugt als auch die Prozesse von Wasserversorgern, Wasserzweckverbänden, Kommunen und Messdiensten maßgeblich vereinfacht werden. Da die Wasserzähler aus hochwertigen Materialien bestehen und in der gesamten Entwicklung und Produktion auf Langlebigkeit und Wiederverwertbarkeit geachtet wird, kann Lorenz sie nach Nutzung und eichbedingtem Austausch zurücknehmen und ganz oder komponentenweise in höchstem Maße wiederverwerten.

Wettbewerbsfähig durch nachhaltiges Wirtschaften

Basierend auf jahrelangen Weiterentwicklungen ist die neueste Smart-Meter-Generation zu 100 % kreislaufwirtschaftsfähig über mindestens zwei Produktlebenszyklen hinweg. Schon jetzt spart Lorenz jedes Jahr hunderte Tonnen an Rohstoffen und Millionen Kilowattstunden elektrischer Energie ein, ebenso wie die damit assoziierten Umweltwirkungen und CO2-Emmissionen. Gleichzeitig ist die damit verbundene Senkung der Materialkosten ein wesentlicher Faktor, wie das Unternehmen mit hochwertigen Messgeräten und der Produktion am Standort Deutschland wettbewerbsfähig bleiben kann gegenüber low-cost Einmalfabrikaten, welche nach Nutzung verschrottet oder verbrannt werden müssen. Wilhelm Mauß erklärt: „Anstelle der kostenpflichtigen Entsorgung erhalten die Kunden von uns eine Rückzahlung für ausgetauschte Altgeräte. Nicht trotz, sondern gerade aufgrund der überlegenen Produkteigenschaften werden die niedrigsten Gesamtkosten erzielt.“ Alternativ biete das Unternehmen an, die Messgeräte nicht einmal mehr käuflich erwerben zu müssen, sondern sie im Rahmen von Miet- und Dienstleistungen bereitgestellt zu bekommen. „Schließlich geht es unseren Kunden ja um die Nutzung unserer Smart Meters und der damit erhobenen Daten – nicht um den Gegenstand an sich.“
Lorenz zeige, dass Ökonomie und Ökologie in Einklang gebracht werden können: Im Zuge seiner digitalen und ökologischen Transformation habe sich das Unternehmen in den vergangenen 15 Jahren verdreifacht. Heute beschäftige das Unternehmen über 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschafte einen Umsatz von rund 20 Mio. Euro. Innerhalb der nächsten zehn Jahre rechne Lorenz mit einer weiteren Verdopplung des Umsatzes, wofür das Unternehmen auf allen Ebenen neue Mitarbeiter suche.

Circular Economy: Ein neues Wirtschaftsmodell, das Schule macht

Lorenz verkörpert viele Prinzipien der sogenannten „Circular Economy“ (CE), gemäß derer durch die Schließung industrieller Stoffkreisläufe der Wohlstand vom Ressourcenbedarf entkoppelt werden soll. Angesichts des Klimawandels, aber genauso aufgrund steigender Rohstoffpreise, volatiler Weltmärkte und globaler Unsicherheiten gewinnt das Konzept zunehmend an Bedeutung. Im kürzlich veröffentlichten „Green Deal“ der Europäischen Kommission, welcher die Maßgabe der künftigen europäischen Industrie- und Umweltpolitik darstellt, nimmt die CE eine Schlüsselrolle ein. Zahlreiche Staaten haben eigene CE-Strategien erarbeitet, in Deutschland wurde hierzu die Circular Economy Initiative Deutschland mit Beteiligung zahlreicher Großunternehmen und unter Federführung der Acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und des Thinktanks SYSTEMIQ gegründet.

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