In den vergangenen Jahren ist hier der Wasserbedarf gestiegen – z. B. durch verstärkte Bautätigkeit in den Kommunen, aber vor allem durch die höhere Wasserabgabe in den heißen, trockenen Sommern. Die Sommermonate 2018 und 2019 haben deutlich gemacht, dass für den gesamten Tagesbedarf ausreichende Kapazitäten da sind, in Spitzenzeiten – das sind vor allem die Abendstunden zwischen 18 und 23 Uhr – die Kapazitätsgrenzen der Wasserlieferung in der Region aber erreicht werden.
Diese Tendenz könnte sich in diesem Sommer verstärken: Das Frühjahr war bereits wieder sehr trocken, außerdem ist anzunehmen, dass pandemiebedingt mehr Bürger ihren Urlaub zu Hause verbringen werden. Die Ausbaumaßnahmen des Rohrnetzes haben begonnen, kommen aber in der Versorgung in diesem Sommer noch nicht zum Tragen.
Daher bittet Gelsenwasser die Bevölkerung und die Landwirte um Mithilfe und Rücksicht: An heißen Tagen ist es zur Stabilisierung des Wasserdrucks im Netz wichtig, dass die Spitzenstunden am Abend entlastet werden. Dabei kann jeder ganz einfach mithelfen! Nutzen Sie das Wasser so gleichmäßig wie möglich über den Tag verteilt. Gartenbewässerung auf die Morgen- statt die Abendstunden verlegen. Reinigen von Terrassen- und Wegeflächen mit Hochdruckreinigern und weiteren, nicht unbedingt notwendigen Wasserverbrauch, auf andere Tage verschieben.
Aktueller Projektstand „Ausbauprogramm Baumberge”
Im Rahmen des Ausbauprogramms Baumberge hat Gelsenwasser bis 2026 den Bau von 19 km Leitungen mit einem Budget von ca. 16 Mio. € vorgesehen. Hierbei werden in der Gemeinde Havixbeck insgesamt ca. 7 km Graugussrohre aus den 1960er Jahren in größerer Nennweite erneuert. Zusätzlich ist auf einer gedachten Linie zwischen Senden, Senden-Bösensell und Havixbeck die Verlegung einer neuen Parallelleitung über 12 km (DN 400, 40 cm Durchmesser) geplant, um die Region redundant an das Wasserwerk Haltern anzubinden. Seit Mai 2020 bis voraussichtlich September baut Gelsenwasser am ersten Teilabschnitt. Im Bereich der Schützenstraße (K 51) in Havixbeck wird auf 900 m die Graugussleitung (DN 200, 20 cm Durchmesser) durch eine Leitung mit größerem Durchmesser (DN 300, 30 cm Durchmesser) ersetzt. Zusätzlich läuft bereits die Vorplanung für die nächsten Ausbauabschnitte. Dabei werden zunächst verschiedene Leitungsverläufe für die 30-40 cm dicken Transportleitungen geprüft. Die Planungen erfolgen in Abstimmung mit der Bezirksregierung, dem Kreis Coesfeld, StraßenNRW und den Kommunen.
