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Ruhreinzugsgebiet so trocken wie zuletzt vor 100 Jahren

Die Monate Februar und März waren im Ruhreinzugsgebiet so trocken wie seit 1929 nicht mehr. Die Ruhr braucht schon früh im Jahr Wasser aus Talsperren.

von | 22.04.25

Als Reaktion auf die trockene Witterung bewegen sich die Abflüsse im Einzugsgebiet der Ruhr seit Ende Februar im Bereich der Niedrigwasserführung.
Quelle: Pixabay/hpgruesen
Ruhreinzugsgebiet

Ausgerechnet die Monate, die in der Regel dem Aufstau des Talsperrensystems für notwendige Wasserabgaben in den Sommermonaten dienen, haben dem Ruhreinzugsgebiet in diesem Jahr extrem wenig Niederschlag beschert.

Zuletzt war es 1929 so trocken

Nach den Aufzeichnungen des Ruhrverbands war der Zweimonatszeitraum Februar und März in Summe so trocken wie zuletzt im Jahr 1929. In Februar fielen lediglich 21 mm Niederschlag, im März sogar nur 14 mm. Das macht zusammen 35 mm und damit gerade einmal 22 % dessen, was im langjährigen Mittel für diese Zeitspanne üblich ist.

Niedrigwasser im Ruhreinzugsgebiet

Als Reaktion auf die trockene Witterung bewegen sich die Abflüsse im Einzugsgebiet der Ruhr seit Ende Februar im Bereich der Niedrigwasserführung. Am Lenne-Pegel Hagen-Hohenlimburg lag der Tagesmittelwert des Abflusses an fast der Hälfte aller Tage im März (14 von 31) unter dem bislang für diesen Zeitraum ermittelten Niedrigwasserabfluss (NQ). Der niedrigste Wert wurde am 28. März 2025 mit 6,70 m³/s registriert. Auch seit dem 2. April setzt sich dieser Trend mit Abflüssen unterhalb des für diesen Pegel ermittelten niedrigsten Tagesmittelwerts für den Monat April fort.
Am Ruhr-Pegel bei Hattingen liegen die Abflüsse bisher noch oberhalb der niedrigsten Tagesmittelwerte, die in der langjährigen Betrachtung an diesem Pegel registriert wurden. Am Ruhr-Pegel Mülheim ist hingegen am 26. März dieses Jahres mit 20,8 m³/s ein neuer NQ-Wert aufgetreten, der bisherige NQ-Wert der langjährigen Betrachtung stammte aus dem Jahr 1991 und lag bei 21,2 m³/s.

Talsperrensystem ist für weitere trockene Monate gut aufgestellt

Aufgrund der niedrigen Wasserführung leistet der Ruhrverband aktuell Zuschuss aus seinen Talsperren zur Einhaltung der im Ruhrverbandsgesetz vorgeschriebenen Mindestabflüsse in der Ruhr. Allein im März gab es am Pegel Villigst (Ruhr) elf zuschusspflichtige Tage – die zweithöchste Zahl für diesen Monat seit Einführung der Grenzwerte für die Mindestwasserführung im Ruhrverbandsgesetz vor 35 Jahren. Im April gab es bisher 9 zuschusspflichtige Tage am Pegel Villigst, das sind bereits jetzt mehr als im langjährigen Mittel der Zeitreihe 1991/2024. Die Folge: Anders als um diese Jahreszeit üblich, stieg der Stauinhalt der Talsperren zwischen dem 1. Februar und 7. März nur leicht an (von 86,8 auf 87,5 % vom Vollstau) und nahm in der Folge bis zum heutigen 10. April ab (auf 85,9 % vom Vollstau). Sorgen um die Wasserversorgung muss sich dennoch niemand machen, das Talsperrensystem ist auch für weitere trockene Folgemonate gut aufgestellt.


Quelle: Ruhrverband

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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