Über 150 Jahre lang prägte der Steinkohleabbau das Wassermanagement im Ruhrgebiet nachhaltig. In Südafrika, einem der weltweit bedeutendsten Bergbauländer, setzen sich Wasseringenieur und Gewässerexperten des Zentrums für Wasser- und Umweltforschung der Universität Duisburg-Essen für nachhaltige Lösungen im Gewässermanagement ein. Das Verbundprojekt MAMDIWAS* wird dabei vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,3 Millionen Euro unterstützt.
Umweltauswirkungen des Bergbaus auf Wasserressourcen in Südafrika
Der Bergbau in Südafrika führt zu erheblichen Belastungen der Wasserqualität und -verfügbarkeit. Schwermetalle, Säuren und andere giftige Substanzen aus dem Bergbau verschmutzen Grundwasser und Oberflächengewässer, senken den Grundwasserspiegel und beeinträchtigen die lokale Wasserversorgung. Langfristig verursacht dies erhebliche ökologische Schäden in aquatischen Ökosystemen.
„Gemeinsam mit lokalen Partnern aus Forschung und Industrie wollen wir die ökologischen und finanziellen Herausforderungen angehen, die durch das unbehandelte, vom Bergbau beeinflusste Wasser (MIW) entstehen“, erklärt Prof. Dr. Stefan Panglisch. „Wir wollen demonstrieren, wie dieses Wasser aufbereitet werden kann, um es beispielsweise als Trinkwasser oder zur Bewässerung weiterzuverwenden.“
Gleichzeitig wird das Potenzial für das Recycling von Rohstoffen erforscht, die sich im Minenwasser befindet, was zusätzliche ökonomische und ökologische Vorteile verspricht.
Förderung von Innovationen und lokaler Beteiligung für nachhaltige Entwicklung
Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Förderung der Wettbewerbsfähigkeit durch die Wiederverwendung von Wasser und Materialien.
„Diese Maßnahme soll nicht nur technologische Innovationen anregen, sondern auch das Unternehmertum und die aktive Beteiligung der lokalen Gemeinden fördern und die nachhaltige Entwicklung in der Region unterstützen“, betont Panglisch.
Das Projekt hat außerdem zum Ziel, den ökologischen Zustand der Flüsse nachhaltig zu verbessern, die durch Grubenwasser belastet sind. Hierfür wird ein regionales Konzept für integriertes Wasserressourcen-Management entwickelt, das spezifisch auf die Bedürfnisse der betroffenen Gebiete zugeschnitten ist.
„Unser Ziel ist es, die Transformation von einer bergbaubasierten Gesellschaft hin zu einer nachhaltigen Nachbergbau-Region voranzutreiben. In diesem Kontext ist das Ruhrgebiet ein Paradebeispiel dafür, wie Strukturwandel erfolgreich durch gezielte Maßnahmen zur wirtschaftlichen Diversifizierung und umfangreiche Umweltmaßnahmen gelingen kann. Diese Erfahrungen bieten wertvolle Erkenntnisse für Südafrika, wo ähnliche Herausforderungen bestehen“, sagt Panglisch.