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Frankfurt/Main: Wasserversorgung zukunfts- und klimasicher

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Autor: Kathrin Mundt

Die Wasserversorgung in Frankfurt ist gesichert, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Das ist der Tenor des kommunalen Wasserkonzeptes, das vom Dezernat für Klima, Umwelt und Frauen am 4. Februar 2022 gemeinsam mit dem Dezernat für Wirtschaft, Recht und Reformen in den Magistrat eingebracht und dort beschlossen wurde. Es wird nun der Stadtverordnetenversammlung zur Kenntnis vorgelegt.

Magistrat beschließt kommunales Wasserkonzept

„Mit dem Wasserkonzept haben wir ein wichtiges Instrument, um langfristig eine nachhaltige Wasserversorgung in Frankfurt zu sichern. Der Magistrat unterstreicht damit die hohe Bedeutung dieser Aufgabe der Daseinsvorsorge“, sagt Rosemarie Heilig, Dezernentin für Klima und Umwelt.

„Frankfurt ist sich seiner Verantwortung als Kommune mit dem höchsten Trinkwasserbedarf im Rhein-Main-Gebiet und großen überregionalen Zulieferungen – vor allem aus dem Hessischen Ried und Vogelsberg – sehr bewusst“, erklärt Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst. „Das Wasserkonzept wird uns dabei helfen, die richtigen Entscheidungen für Frankfurt hinsichtlich etwa einer verbesserten Infrastruktur und anderer Maßnahmen der Wasserversorgung zu treffen.“ Derzeit werden etwa 25 % des Trinkwasserbedarfs im Frankfurter Stadtgebiet gewonnen, rund 75 % des Wassers stammen aus dem Umland. Bevölkerungswachstum in der Stadt und heiße Sommer bedingt durch den Klimawandel haben in den zurückliegenden Jahren den Wasserverbrauch weiter ansteigen lassen.

In dem städtischen Wasserkonzept werden u.a. die rechtliche, organisatorische und technische Ausgangssituation der Wasserversorgung beschrieben, Wasserverbrauch und -dargebot abgebildet sowie der Verbrauch im Jahr 2030 prognostiziert. Nach einer Gefährdungsanalyse werden Maßnahmen in verschiedenen Handlungsfeldern abgeleitet.

Mehrbedarf an Trinkwasser bis 2030

Die Sicherung der Wasserversorgung der Stadt ist laut Wasserkonzept auch in Zukunft gegeben – allerdings werden hierzu deutlich größere Anstrengungen als bisher erforderlich sein. Der Mehrbedarf an Trinkwasser bis 2030 kann durch die Steigerung der Infiltration von aufbereitetem Flusswasser im Frankfurter Stadtwald und im Hessischen Ried abgedeckt werden, vorausgesetzt die entsprechende Infrastruktur wird konsequent ausgebaut. Darüber hinaus werden vor allem die Sicherung und Sanierung bestehender Wasserwerke sowie der Ausbau und die Optimierung von Anlagen der Wasserversorgung wie Transportleitungen und Hochbehälter durch Hessenwasser erforderlich.

Was die Verwendung von Betriebs- oder Brauchwasser als Ersatz für Trinkwasser bei nachrangigen Anforderungen an die Wasserqualität, beispielsweise zur Bewässerung angeht, so gibt es bereits heute eine Vielzahl an Nutzungen (Entnahme aus Main, eigene Brunnen oder Regenwasserspeicher). Jedoch sind die hier genutzten Mengen noch eher gering. Daher plant der Magistrat, den Ausbau der Betriebswassernutzung voranzutreiben. Zudem werden u.a. die Förderung von Regenwasserzisternen und eine Vorgabe zu deren Umsetzung bei Neubauten geprüft. Weiterhin sieht das Wasserkonzept eine Informationskampagne zum Wassersparen, die im Frühjahr starten wird, und die Gründung einer Arbeitsgruppe „Nachhaltige Wasserversorgung“ vor.

„Durch das nun vorgelegte Wasserkonzept wird deutlich, dass der Magistrat die Umsetzung einer zukunfts- und klimasicheren Wasserversorgung als wichtige städtische Aufgabe ansieht“, erklären die Stadträtinnen Heilig und Wüst. Sie stellen aber auch klar: „Die Stadt wird ihren Teil beitragen, die geplanten Maßnahmen zu realisieren. Aber trotz aller Aktivitäten wird Frankfurt weiter dauerhaft auf die historisch gewachsene überregionale Versorgung mit Trinkwasser angewiesen sein.“

Das Wasserkonzept der Stadt Frankfurt ist hessenweit bislang einmalig und wurde vom Umweltamt in Zusammenarbeit mit Hessenwasser und Mainova sowie im Austausch mit städtischen Stellen, Gesellschaften und Beteiligungen erarbeitet.

Anstoß für die Arbeit an einem eigenen Wasserkonzept ist der Leitbildprozess für ein Integriertes Wasserressourcen-Management Rhein-Main, der vom Land Hessen zum Ressourcenschutz und zur Sicherstellung der Wasserversorgung initiiert wurde.

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