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Zukunftskongress Wasserwirtschaft: Zusammenarbeit und Fortschritt im Fokus

Beim Zukunftskongress Wasserwirtschaft in Finsterwalde trafen sich über 70 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft, um Lösungen für die Herausforderungen der Branche zu diskutieren. Im Mittelpunkt standen Themen wie Digitalisierung, nachhaltige Stadtentwicklung und moderne Kommunikationstechnologien. Ziel war es, die Zusammenarbeit für eine zukunftsfähige Wasserwirtschaft zu stärken.

von | 01.10.24

Lisa Mammitzsch und Thomas Schönborner von Schönborner Armaturen initiierten und organisierten den Zukunftskongress in der Kulturweberei Finsterwalde – hier sind die mit den berühmten Finsterwalder Sängern zu sehen, die das Event zünftig eröffneten.
Quelle: Schönborner Armaturen

Am Dienstag, dem 24. September 2024, fand in Finsterwalde (LK Elbe-Elster) der Zukunftskongress des Innovationsclusters Wasserwirtschaft Brandenburg statt. Seit seiner Gründung im Jahr 2022 hat sich das Cluster im Süden Brandenburgs zu einem europaweit agierenden Branchennetzwerk entwickelt. Der Kongress brachte über 70 Vertreter aus Unternehmen und Institutionen zusammen, um die Zusammenarbeit zwischen Wasserwirtschaft, Wissenschaft und Wirtschaft zu fördern und eine effiziente sowie datensichere Kommunikation zu unterstützen.

Zentrale Herausforderungen der Wasserwirtschaft: Lösungen und Partnerschaften im Fokus

„Wir beschäftigen uns mit zentralen Herausforderungen, und es sind wirkliche Lösungen erforderlich, um Risiken zu minimieren und potenzielle Krisen besser zu bewältigen. Wasserversorger benötigen Partner und Dienstleister, um den bereits heute absehbaren zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein“, erklärte Thomas Ebert, Geschäftsführer der Schönborner Armaturen GmbH Doberlug-Kirchhain und Initiator des Innovationsclusters WasserWirtschaft.

Er betonte, dass die Digitalisierung in der Wasserwirtschaft keine isolierte Aufgabe sei, sondern darauf abziele, praktikable Lösungen zu identifizieren und umzusetzen.

Das Programm des Zukunftskongresses umfasste Vorträge von Experten aus verschiedenen Bereichen, die über zukünftige Netzbetriebe, wassersensible Stadtentwicklung sowie wasserbezogene Forschungsprojekte referierten. Auch nachhaltige Kommunikationswege und der Wissenstransfer standen im Fokus.

Thomas Ebert präsentierte das Projekt „Reallabor Trinkwasser“, in dem Tests zu Armaturen, Rohrsystemen sowie Steuer- und Inspektionstechnik, auch unter Einsatz von Unterwasser-Robotik, und Netzsimulationen durchgeführt werden sollen. Um dieses Vorhaben zu realisieren, werden Partner aus der Wirtschaft, kommunalen Gesellschaften und der Wissenschaft gesucht.

Kooperation und Forschung: Schlüssel zur Zukunft der Wasserwirtschaft

Raik Gleitsmann, Wirtschaftsprüfer bei der Falk GmbH & Co KG in Berlin, unterstützt das Projekt: „Das Innovationscluster fungiert als Netzwerk. Für dieses spezielle Projekt benötigen wir jedoch einen Betreiber oder eine Betreibergesellschaft. Es handelt sich um angewandte Forschung, die signifikante Ergebnisse für kommunale Unternehmen und die freie Wirtschaft, insbesondere den Mittelstand, liefern kann, was zudem positive Effekte auf das Fachkräfteproblem haben wird.“

Er betont, dass das Projekt über die Grenzen Brandenburgs hinaus von Interesse sei und daher Partner aus anderen Regionen benötigt.

Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die satellitengestützte Analyse der Feuchtigkeit im Erdreich zur Leckortung in Leitungssystemen, die unabhängig von Wetterbedingungen und Tageszeit funktioniert. Dieses System, entwickelt von der österreichischen Kronlachner Leckortungs GmbH, verspricht langfristig kostengünstigere Ergebnisse im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren.

Maximilian Kroggel von 3S Antriebe präsentierte die Zukunft der Netzbetriebe, in der automatisierte Armaturen mobilfunkgesteuert und datensicher betrieben werden.

Klaus-Peter Schulze, Bürgermeister und ehemaliger Bundestagsabgeordneter, zeigte sich beeindruckt und sagte: „Ich habe einige Ideen mitgenommen, die im Rohrsystem des Industrieparks Schwarze Pumpe Anwendung finden könnten. Der Kongress ist eine großartige Initiative von Thomas Ebert und seinem Team. Es wird klar, dass ohne wasserwirtschaftliche Regularien kein erfolgreicher Strukturwandel möglich ist.“

Strategien für die Wasserwirtschaft der Zukunft

Dr. Mike Thieme von der TU Dresden stellte das Projekt „Syntral – Synergetischer Transferraum Lausitz“ vor und betonte die Notwendigkeit neuer Kommunikationsformen. In Anbetracht des Fachkräftemangels äußerte er Vorschläge zur digitalen Weiterbildung und zur praktischen Umsetzung von Lernprojekten, wie „Leichtbau aus dem Koffer“.

Christian Jaschinski, Landrat Elbe-Elster und Mit-Gastgeber, sagte: „Die Entwicklung praktischer Modelle ist eine wertvolle Innovation aus dem Mittelstand. Der Kongress ist ein Beispiel dafür.“

Christoph Maschek, Verbandsvorsteher des Wasserverbands Lausitz, begrüßte die Initiativen des Mittelstands und merkte an, dass Veränderungen immer von unten kommen müssen. Er betonte auch die Herausforderungen durch Bürokratie und die Notwendigkeit, Genehmigungsprozesse zu vereinfachen.

Marie-Theres Husken, stellvertretende Leiterin des Bundesverbands Mittelständische Wirtschaft (BVMW), betonte die Bedeutung des Engagements aus dem Mittelstand für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Wasserwirtschaft. Sie wies darauf hin, dass der Zukunftskongress weit mehr bewirkt hat als viele Veranstaltungen, bei denen oft nur geredet wird.

Erik Händeler, Zukunftsforscher und Wirtschaftsjournalist, hob in seinem Vortrag hervor, dass die Zukunft aus Knappheit entsteht und die Lösung von Problemen der Schlüssel zur Arbeit ist. Er betonte die Bedeutung des Wissens und der Zusammenarbeit als Wohlstandsreserve in unserer Gesellschaft. Der nächste Zukunftskongress des Innovationsclusters Wasserwirtschaft ist für September 2026 geplant.

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