10. Juli 2023 Ι Jeannette Lippuner, Organisatorin der 25. LIPPUNER FACHTAGUNG, freut sich, bekannt zu geben, dass die Veranstaltung am 16. November 2023 im Spoerry Areal in Vaduz stattfinden wird. Die eintägige Fachtagung zum Thema Wasser erwartet über 350 Besucher und bis zu 70 Aussteller aus dem In- und Ausland.
Klimawandel wirkt sich merklich auf die Wasserversorgung aus
Heiße Sommer, milde Winter, Starkregenereignisse – diese Schlagwörter sind mittlerweile allseits bekannt. Der Klimawandel wirkt sich bereits merklich auf die Wasserversorgung aus. Neben den klimatischen Veränderungen führen auch die zunehmend knapper werdenden Landreserven und die damit verbundenen Interessenkonflikte zu einer verstärkten Belastung der Wasserressourcen. Um eine nachhaltige und zukunftsfähige Wasserversorgung sicherzustellen, sind neue Ansätze und innovative Lösungen erforderlich.
Bei dem Begriff Innovation fällt meistens auch das Stichwort Digitalisierung. In der heutigen digitalen Welt erscheint dies nur logisch. Innovative Lösungen basieren auf cleveren Anwendungen, die mithilfe von künstlicher Intelligenz gewinnbringend eingesetzt werden können. Allerdings bleibt die Intelligenz künstlich, wie der Name schon sagt. Sie ersetzt nicht unser eigenes Denken. Daher ist es auch nicht sinnvoll, blind Daten zu erheben – letztendlich fehlt uns dann die Zeit, all diese Daten effektiv auszuwerten und zu nutzen. Stattdessen müssen Daten mit menschlicher Intelligenz gewinnbringend und vorausschauend eingesetzt werden. Zunächst sollte klar sein, wofür die Daten erhoben werden, und es muss individuell definiert werden, welche Bedürfnisse abgedeckt werden sollen und welche Mittel dafür eingesetzt werden. Der Aufwand darf niemals den Nutzen übersteigen. In der heutigen Datenflut ist dies keine einfache Aufgabe.
Tagungsthema ganz besonders interessant für den Bereich Trinkwasser
Der Umbruch in der Wasserversorgung bietet Möglichkeiten für Innovation und Zusammenarbeit, die erkannt und genutzt werden sollten. In Zukunft wird es noch wichtiger sein, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, der den Schutz der Wasserressourcen, die Anpassung an den Klimawandel und einen sicheren Betrieb umfasst. Daher ist das diesjährige Tagungsthema für verschiedene Akteure im Trinkwasserbereich interessant, einschließlich Versorgungsunternehmen, politischer Entscheidungsträger, Aufsichtsbehörden, Planer, Ingenieure, Bauleiter und Industrievertreter.
Im ersten Themenblock spricht Felix Nyffenegger von der OST – Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil über die Möglichkeiten der Digitalisierung für einen intelligenten Umgang mit Wasserressourcen. Anhand von zwei Forschungsprojekten wird gezeigt, was mit aktuellen Technologien realisiert werden kann, um Transparenz zu schaffen, und wo die Grenzen liegen. Es wird deutlich, dass der technologische Fortschritt allein wenig Veränderung bringt, sondern auch ein Wille zur engeren Zusammenarbeit auf regionaler und überregionaler Ebene erforderlich ist.
Bürger stimmten einer einheitlichen Wasserversorgung zu
Im November 2022 stimmten die Bürger der verschiedenen Dorfkorporationen Azmoos, Malans, Oberschan, Trübbach und Weite mit einer Zustimmung von 95,28 % einer einheitlichen Wasserversorgung zu. Harry Kaiser von der EW Azmoos beschreibt die Herausforderungen, aber auch die Chancen regionaler Zusammenarbeit anhand dieses konkreten Beispiels. Diese Zusammenarbeit muss nicht nur technisch gut durchdacht sein, sondern auch wirtschaftliche, ressourcentechnische und politische Fragen berücksichtigen.
Die generelle Wasserversorgungsplanung hat sich als strategisches Planungsinstrument bewährt. Durch die Umstellung von einer eher statischen auf eine rollende Planung kann sie auch als Arbeitsinstrument für laufende oder periodische Aufgaben genutzt werden. Stefan Mürner vom Amt für Wasser und Abfall in Bern erklärt, dass dies eine sinnvolle Nutzung der vorhandenen Daten erfordert. Die digitalen Instrumente dazu werden von den Kantonen Solothurn und Bern im Rahmen der Infoplattform Wasser IPW entwickelt.
Methoden und Technologien zur Reduzierung von Netzverlusten
Im zweiten Themenblock der Konferenz berichtet Georg Matt vom WV Liechtensteiner Unterland (WLU) in Eschen darüber, wie Netzverluste vermieden werden können. In den letzten etwa 30 Jahren wurde die Länge des Wasserleitungsnetzes in der Wasserversorgung im Liechtensteiner Unterland verdoppelt, während die Verluste im Netz von über 30 % auf unter 5 % reduziert wurden. Gleichzeitig konnte die Anzahl der Schadenfälle halbiert und die Reklamationen bezüglich des Wasserverbrauchs eliminiert werden. Diese Veränderungen werden erläutert, um zu zeigen, wie dies erreicht wurde.
Eine nationale Studie zur Resilienz der Schweizer Wasserversorgung gibt Aufschluss über die Stärken und Schwachstellen des Gesamtsystems. Selina Derksen von EBP Schweiz in Zürich untersucht die gesamte Wasserversorgung als kritische Infrastruktur. Kann Ihre Wasserversorgung ein extremes Ereignis verkraften? Ist sie ausreichend vorbereitet für zukünftige Entwicklungen in Bezug auf Bevölkerung, Wirtschaft, Klimawandel und Digitalisierung? Was müssen Sie heute tun, um diese Fragen auch in 20 Jahren noch mit “Ja” beantworten zu können? Ein Stresstest soll es zeigen.
Die Tagesmoderation wird von Jeannette Lippuner übernommen, einer Spezialistin im Wasserrecht. Die Verabschiedung und Diskussion werden von Roberto Pianta, dipl. Ing. ETH, geleitet. Das detaillierte Tagungsprogramm mit Referenten und Themen finden Sie auf der Website www.lipartner.ch.
Wie auch in den Vorjahren profitieren die Besucher von Vorträgen exzellenter Referenten aus Verwaltung, Privatwirtschaft und angewandter Forschung sowie von einem umfassenden Überblick über Produkte und Dienstleistungen der Wasserbranche in der Leistungsshow. Der Veranstalter freut sich gemeinsam mit den Referierenden darauf, Sie im Spoerry Areal in Vaduz begrüßen zu dürfen.
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