Da Wasserversorgungsunternehmen ein “Lebensmittel” vertreiben, stehen sie besonders in der Pflicht, sich vor Gefahren in jeglicher Hinsicht zu schützen und erforderliche Maßnahmen zu treffen.
An der eintägigen Fachtagung Wasser, die am 15. November 2018 in Thun stattfindet, soll einem spezifischen Teilnehmerkreis aus Wasserversorgungsunternehmen, Entscheidungsträgern der Politik, Verwaltung, Industrie und Gewerbe, Ingenieur- und Beratungsbüros aufgezeigt werden, welche Herausforderungen und Risiken eine Wasserversorgung täglich zu bewältigen hat. Damit diese effektiv, effizient und nachhaltig angegangen werden können, ist es unabdingbar, dass viele Aspekte jederzeit berücksichtigt werden. Sei dies auf politischer, finanzieller, gesellschaftlicher oder technischer Ebene. Es werden Praxisbeispiele und Erfahrungswerte mit wertvollen Erkenntnissen geteilt.
Im ersten Themenblock nimmt Patrick Erni, Dipl. Sicherheitsexperte, Stellung zum Cyber Crime – ein Risiko für Leitstellen-Betreiber. Die Bedrohungen machen vor den Wasserversorgungen nicht Halt und so ist auch die Wasserbranche von solchen Ereignissen betroffen. Gefahren wie mangelnde Verfügbarkeit, Verlust oder Verfälschung von Daten, möglicher Ausfall oder unerlaubter Systemzugriff durch Dritte drohen. Die Anforderungen, die an die IT-Sicherheit gestellt werden steigen und alle Leitstellen-Betreiber müssen sich intensiv damit auseinandersetzen. Bedrohungen und potenzielle Schwachstellen werden diskutiert und aufgezeigt, wie mit gezielten Schutzmaßnahmen ein guter IT-Grundschutz aufgebaut werden kann.
Dem Thema Organisationsstrukturen der Wasserversorgungen widmen sich Dr. Eva Lieberherr von der ETH Zürich und Dr. Sabrina Bahnmüller vom Amt für Wasser und Abfall in Bern. Es werden Herausforderungen und Chancen aufgezeigt und Möglichkeiten anhand von Beispielen aus dem Kanton Bern vorgestellt, wie die erwähnten Herausforderungen angegangen werden können. Stefan Mürner vom Amt für Wasser und Abfall in Bern hinterfragt kritisch, ob der Richtfahrplan GWP ein Papiertiger oder ein nützliches Führungsinstrument ist. Das Thema der Verantwortung wird aufgerollt, denn auf Bundesebene gibt es nur wenig Gesetze, die die Wasserversorgung regeln. Abgestimmte Grundsätze für die Planung von Wasserversorgungsanlagen fehlen. Entsprechend vielfältig sind die kantonalen Vorschriften. Praktische Beispiele aus dem Kanton Bern veranschaulichen Möglichkeiten des Planungsablaufes sowie die Umsetzung von Maßnahmen.
Im zweiten Themenblock referiert Professor Dr. Markus Boller aus Wallisellen über die Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die Wasserversorgung, die die Wasserversorgungsunternehmen zunehmend beschäftigen werden. Die gegenwärtigen Veränderungen sind messbar und erlauben Prognosen für die nächsten Jahrzehnte. Anhand eines Praxisbeispiels in einem Grundwassereinzugsgebiet wird gezeigt, dass bei dieser Problematik die Belange der Wasserversorgung nicht isoliert betrachtet werden darf, sondern dass bei Wasserverknappung Interessenkonflikte mit weiteren Wassernutzern gelöst werden müssen. Dr. Andreas Peter, Leiter Qualitätssicherung der Wasserversorgung Zürich, spricht über den Weg zur “Guten Verfahrenspraxis”. Bedeutende Risiken einer Wasserversorgung werden aufgegriffen und dargelegt sowie deren Beherrschung. Die Größe der Wasserversorgung wird thematisiert und die Überwachung von kritischen Prozessen erforscht. Dabei beleuchtet er den Weg von den gesetzlichen Anforderungen hin zur Beherrschung der Guten Verfahrenspraxis im Alltag einer Trinkwasserversorgung. Zur Fachtagung Wasser 2018, die von Daniela Guardia-Lippuner moderiert und organisiert wird, werden über 350 Besucher und bis zu 70 Aussteller aus dem In- und Ausland erwartet.
Kontakt: LIPartner AG, Tel +41 81 710 41 20, fachtagung@lipartner.ch, www.lipartner.ch
