Die Brunnenanlage “Marienborn” am Ortseingang Niederbieber wurde 1925 gebaut. Sie diente damals unter anderem der Brauchwasserversorgung der Rasselsteiner Kolonie und sie speiste einen Springbrunnen. Früher waren an den Mauerseiten Sitzgelegenheiten angebracht. Viele Vorbeikommende, die damals zu Fuß oder mit dem Pferdewagen in die Stadt oder zur Arbeit unterwegs waren, suchten hier eine Erfrischung. Oft gingen die Menschen aus dem Westerwald barfuß bis zum Marienborn, um dort ihre Füße zu waschen. Erst danach haben sie ihre Schuhe angezogen, damit sie dann “stadtfein” waren.
Brunnen Marienborn im Wandel der Zeit
Mit dem modernen Straßenverkehr verlor der Rastplatz an Bedeutung. Auch die Quelle wurde nicht mehr zur Wasserversorgung der Werkssiedlung benötigt. 1985 erfolgte wurde der Brunnen zwar umfangreich renoviert, doch in der folgenden Zeit geriet er immer mehr in Vergessenheit. Das hatte zur Folge, dass die Bänke und der Springbrunnen entfernt wurden. Moos und Efeu überwucherten die Anlage, sodass sie kaum noch zu erkennen war.
Nächstes Jahr, 2025, kann der Brunnen Marienborn auf stolze 100 Jahre zurückblicken. Mitglieder des Vereins Niederbieberer Bürger haben zu diesem Anlass die Anlage wieder freigelegt und erkennbar gemacht, damit sie sich zum Jubiläumsjahr herausgeputzt präsentieren kann und man sich an sie erinnert.
Quelle: Neuwied-Rhein Kurier