Vorkommen in der Umwelt:
Fluorid kommt überall in der Natur vor, hauptsächlich in Mineralien wie Flussspat (CaF2), Kryolith (Na3AlF6) oder Fluorapatit (Ca5(PO4)3F).
Fluoride in Alltag und in der Industrie:
- Als Flussmittel in der Metallurgie, zur Synthese von Organofluorverbindungen, zum Ätzen von Glas.
- Fluoridierung von Lebensmitteln, Zahnpasta und Kosmetika.
- Fluoride wurden lange Zeit auch als Rattengift und Pestizid eingesetzt.
Emission von Fluorid in die Umwelt:
- Hohe Fluoridgehalte im Wasser kommen in Gegenden mit vulkanischer Aktivität und geologischen Besonderheiten vor.
- Industrielle Abwässer: Nach dem PRTR-Bericht (PRTR = Pollutant Release and Transfer Register) wurden 2014 allein in Deutschland 478.000 kg Fluoride durch die Nichteisenmetalle verarbeitende Industrie in Gewässer abgegeben.
Aufnahme in den menschlichen Organismus:
Durch das Trinkwasser, Nahrung und Zahnpasta.
Fluorid als Kariesprophylaxe:
Fluoride dienen der Kariesprophylaxe. Eine zu hohe Zugabe von Fluoriden ist allerdings kontraproduktiv, da sich im Körper Fluorwasserstoff bildet, der die Zahn- und Knochensubstanz angreift.
Gesundheitsgefährdung:
- Fluorid ist für den Menschen nicht lebensnotwendig.
- Eine zu hohe Fluoraufnahme führt zu Fluorose, also zur Ausfällung des vom Stoffwechsel benötigten Calciums als Calciumfluorid. Fluorose zeigt sich durch Schädigung des Skeletts, der Zähne, der Lungenfunktion und Stoffwechselstörungen.
- In weiten Teilen der Welt führen hohe Fluoridgehalte von mehr als 4 mg/l im Trinkwasser zu gesundheitlichen Schäden.
Grenz- und Richtwerte:
Der Trinkwassergrenzwert liegt für Fluorid bei 1,5 mg/l. Die empfohlene tägliche Fluoriddosis liegt bei Erwachsenen bei 3,8 mg/Tag, bei Jugendlichen bei 3,2 mg/Tag. Für Kinder und Säuglinge liegt dieser je nach Alter bei 0,25–2 mg/Tag. Ab 5 mg/l Fluoridgehalt müssen Mineralwässer mit Warnhinweisen gekennzeichnet werden.
Ausgabe 11/2017
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