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Niedrigwasser und Trockenheit per App einsehen

Mit einer  App haben Bürger:innen sowie Trinkwasserversorger jetzt schnellen Zugriff auf umfassende Informationen rund um das Thema Niedrigwasser in Brandenburg. Die Anwendung vereint Echtzeitdaten, historische Werte und Prognosen und adressiert den wachsenden Informationsbedarf angesichts häufiger Trockenperioden.

von | 14.05.25

Mit einer App haben Bürger und Wasserversorger in Brandenburg jetzt Zugriff auf umfassende Daten und Informationen zum Thema Niedrigwasser.
Quelle: Pixabay/ ThorstenF
Niedrigwasser; Dürre; Trocken

Brandenburg ist eines der trockensten Bundesländer Deutschlands. Der fehlende Regen der vergangenen Wochen verstärkt das Problem. Wie niedrig sind die aktuellen Pegelstände? Wie trocken sind die Böden im Vergleich zu den Vorjahren? Und wie wirkt sich die Situation auf das Grundwasser aus? Diese und weitere Fragen beantwortet eine neue App, entwickelt im Rahmen des Projekts NieTro² an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin). Sie steht kostenfrei im Google Play Store und im Apple Store zum Download bereit.

Während es für Hochwasser schon diverse Prognosemodelle gibt, sind sie für Niedrigwasser noch sehr überschaubar. Das Projekt „NieTro²“ hat hier angesetzt. Neben einem datengeschützten Entscheidungssystem für Behörden und Fachleute ist auch eine App für Bürgerinnen und Bürger entstanden.

Niedrigwasser im Blick: App zeigt Wasserverfügbarkeit auf einen Klick

Die App bietet aktuelle Daten zu:

  • Durchflussmengen an Flusspegeln und Gewässern
  • Grund-, Boden- und Oberflächenwasser in Brandenburgs Flussgebieten
  • Pflanzenverfügbarem Wasser in verschiedenen Einzugsgebieten
  • Neben Echtzeitwerten liefert die App auch 14-Tage-Prognosen sowie Szenarienberechnungen auf Basis eines wissenschaftlich fundierten Wasserhaushaltsmodells (BAH GmbH).
  • Entwicklung von Niedrigwasser über Jahrzehnte nachvollziehbar
  • Entwicklungen über längere Zeiträume analysieren
  • Aktuelle Werte mit historischen Daten vergleichen
  • Den Einfluss von Extremwetter auf Wasserressourcen modellieren

 

Informationsbedarf zu Niedrigwasser gezielt adressiert

Um den Informationsbedarf zum Thema Niedrigwasser und Trockenheit innerhalb der Bevölkerung zu ermitteln, hat das Team um Prof. Dr. Fuchs-Kittowski 2023 eine Online-Befragung mit 450 Teilnehmenden durchgeführt. Die Ergebnisse flossen direkt in die App-Entwicklung ein. Ein integrierter KI-gestützter Chatbot beantwortet häufige Fragen und stellt Hintergrundwissen bereit – leicht verständlich und jederzeit abrufbar.

Entwicklungen sichtbar machen

Die App greift auf historische Daten bis 1970 zurück. Nutzer:innen können sich so die Entwicklung von Werten über beliebige Zeiträume anzeigen lassen oder Werte miteinander vergleichen. Der Abgleich mit historischen Daten ermöglicht zudem eine Einordnung der aktuellen Situation. Durch die Szenario-Modellierung können die Anwender:innen ausprobieren, wie sich extreme Trockenheit oder besonders nasses Wetter auf die Wasserressourcen auswirken.

Über das Projekt Nietro²

Wie sollte ein leistungsfähiges IT-System aufgebaut sein, damit öffentliche Akteure datengestützte Entscheidungen bei Niedrigwasser treffen können? Wasserversorger, Tagebaubetreiber und Umweltämter stehen in Zeiten der Trockenheit vor der Herausforderung, die Wassernutzung zu optimieren. Dazu haben das Büro für Angewandte Hydrologie GmbH (BAH) und die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) in dem von Disy koordinierten Forschungsprojekt NieTro² ein datengestütztes Entscheidungssystem entwickelt. Das abgeschlossene Projekt wurde im Rahmen der mFUND-Förderinitiative vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Die Praxistauglichkeit der entwickelten Systeme wurde in einer Testphase mit Fachbehörden und einer anschließenden Nutzerevaluation geprüft.

Zum Projekt

 


Quelle: idw-online

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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