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Gadolinium-Anstieg im Berliner Trinkwasser durch COVID-19 und Klimawandel

Ein Forschungsteam der Constructor University unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Bau hat eine neue Studie veröffentlicht, die die Auswirkungen von COVID-19 und Klimawandel auf Abwasserstoffe im städtischen Trinkwasser von Berlin untersucht.

von | 12.07.24

Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Michael Bau hat eine neue Studie über die Auswirkungen von COVID-19 und Klimawandel auf Abwasserstoffe im städtischen Trinkwasser von Berlin präsentiert.
Quelle: Constructor University

 

Effiziente Analyse enthüllt hohe Gadolinium-Werte im Berliner Leitungswasser

Eine neue Studie der Constructor University, geleitet von Prof. Dr. Michael Bau, untersucht die Auswirkungen von COVID-19 und Klimawandel auf Abwasserstoffe im Berliner Trinkwasser. Das Forschungsteam, zu dem auch die ehemaligen Studentinnen Lea Krohn, Franziska Klimpel und Pauline Béziat gehören, veröffentlichte die Ergebnisse in der renommierten Fachzeitschrift Water Research.

Mithilfe eines speziell angepassten Analyseverfahrens bestimmten die Forscher:innen zeit- und kosteneffizient die Konzentrationen der Seltenen Erden im Berliner Leitungswasser. Dabei stellten sie auffällig hohe Konzentrationen von Gadolinium fest, einem Seltenen Erd Element, das in Kontrastmitteln für MRT-Untersuchungen verwendet wird. Diese Kontrastmittel werden nach der Verabreichung vom Körper ausgeschieden und gelangen über das Abwasser in Flüsse, Seen und letztlich ins Grund- und Trinkwasser.

Die derzeitigen Gadolinium-Konzentrationen sind zwar für den Menschen nicht gefährlich, können jedoch auf das mögliche Vorhandensein von anderen, deutlich giftigeren Stoffen im Trinkwasser hinweisen.

Steigende Gadolinium-Konzentrationen im Berliner Trinkwasser: Ein Warnsignal für Abwasserbelastung

Die Studie zeigt, dass die Konzentration von anthropogenem Gadolinium im Berliner Leitungswasser von 2009 bis 2021 durchschnittlich um das 30-Fache angestiegen ist. Inzwischen ist auch das Trinkwasser in den östlichen Stadtteilen verunreinigt. In vielen Berliner Bezirken stammt nahezu das gesamte Gadolinium im Leitungswasser aus MRT-Kontrastmitteln. Nach einem starken und kontinuierlichen Anstieg reagierte das Leitungswasser jedoch schnell auf die geringere Anzahl von MRT-Untersuchungen während der COVID-19-Pandemie. Diese Ergebnisse belegen, dass Gadolinium ein empfindlicher und robuster Indikator für das Vorhandensein von Abwasserstoffen im Trinkwasser ist.

In Großstädten wie Berlin, wo der Klimawandel zu einem Rückgang der Grundwasserressourcen führt, werden solche Xenobiotika zunehmend zu einer Herausforderung. Maßnahmen gegen den Grundwasserschwund, wie die künstliche Anreicherung des Grundwassers mit Oberflächenwasser, werden zwangsläufig zu einem weiteren Anstieg von Abwasserstoffen im Trinkwasser führen. Daher ist es dringend notwendig, diese abwasserbürtigen Stoffe im Trinkwasser, insbesondere in Berlin, zu überwachen. Dies kann zuverlässig und kostengünstig mit Hilfe des anthropogenen Gadoliniums als Indikator durchgeführt werden.

Prof. Dr. Michael Bau arbeitet seit 2003 an der Constructor University in Bremen und leitet die Forschungsgruppe “CritMET” (Critical Metals for Enabling Technologies). Er ist ein international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Biogeochemie der Seltenen Erden und wurde für seine wissenschaftliche Arbeit mehrfach ausgezeichnet. Prof. Dr. Bau konzentriert sich in seiner Forschung auf die Biogeochemie von Rohstoffen für die High-Tech-Industrie und deren Umweltverhalten.

Zur Publikation

 

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