Eine Familie aus Neustadt an der Aisch soll in einem Zeitraum von 30 Monaten 7 Mio. l Wasser verbraucht haben. Das sind etwa drei Olympiaschwimmbecken. Die Stadtwerke fordern eine Summe von über 37.000 €. Ob mit einer Leckortung oder einem eigenen Wasserzähler – jeder Versuch, das Rätsel zu lösen, führt ins Leere. Wo sind sie hin, die Wassermassen? Oder stimmt doch etwas mit dem Wasserzähler nicht?
Ein defekter Wasserzähler als Übeltäter
Eines der häufigsten Probleme, die bei den in Privathäusern üblicherweise verbauten Mehrstrahl-Flügelrad-Wasserzählern auftreten, sind sogenannte Rollensprünge. Die Zahlenräder springen dabei ruckartig weiter, und zwar nicht ausgelöst vom durchströmenden Wasser, sondern oft durch Erschütterungen in der unmittelbaren Umgebung. Straßenbauarbeiten vor oder Renovierungsarbeiten im Haus zum Beispiel können schmal ausgeführte Zahlenrollen zum sprungartigen Weiterdrehen bewegen und falsche Messergebnisse erzeugen. Allerdings kann ein Rollensprung im Nachhinein nicht festgestellt werden.
Wer trägt Kosten und Verantwortung?
Familie Heidel lässt auf mögliche Lecks prüfen. Es wird nichts gefunden. Sie kommen zu dem Schluss, man müsse über Monate hinweg ununterbrochen Wasser aus der Leitung laufen lassen, um auf einen so hohen Stand auf dem Wasserzähler zu kommen. Für sie ist ein defekter Wasserzähler die einzige Erklärung.
Die Stadtwerke sagen, ihr Zuständigkeitsbereich ende am Wasserzähler. Nimmt sie das automatisch aus der Verantwortung? Geht der defekte Zählerstand zu Lasten des Nutzers?