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Ruhrverband nutzt jetzt niedrigere Grenzwerte für die Wasserführung

Der Ruhrverband macht ab dem 1. Juli 2025 zum ersten Mal von der Möglichkeit Gebrauch, sein Talsperrenverbundsystem nach den niedrigeren gesetzlichen Grenzwerten für die Mindestabflüsse in der Ruhr zu steuern. Das soll die Klimaresilienz erhöhen und über mehrere Monate zu Wassereinsparungen führen.

von | 02.07.25

Der Ruhrverband steuert sein Talsperrenverbundsystem jetzt nach niedrigeren Grenzwerten für die Mindestabflüsse in der Ruhr.
Quelle: Pixabay/hpgruesen
Ruhrverband; Ruhr; Fluss; Brücke

Im Dezember 2024 ist eine Novelle des Ruhrverbandsgesetzes in Kraft getreten. Sie erlaubt, niedrigere Grenzwerte für die Mindestabflüsse in die Ruhr in Anspruch zu nehmen. Dadurch kann der Ruhrverband in sommerlichen Trockenphasen pro Tag bis zu 259.200 Kubikmeter Wasser in den Talsperren im Sauerland zurückhalten, die unter den höheren Grenzwerten der alten Gesetzesfassung an die Ruhr abgegeben werden müssten. Die Abflüsse im Einzugsgebiet der Ruhr liegen aufgrund des weitgehend trockenen und warmen Wetters seit Wochen im Bereich des Niedrigwasserabflusses und müssen mit Wasserabgaben aus den Ruhrverbandstalsperren gestützt werden.

Klimaresilienz des Talsperrensystems erhöhen

Da die Monate April bis Juni aus Rücksicht auf die Laichphase verschiedener Arten von den neuen Grenzwerten ausgenommen sind, galt noch bis zum 30. Juni 2025 die Mindestwasserführung aus der früheren Gesetzesfassung. Der Ruhrverband darf seit dem 1.7. mit seiner Talsperrensteuerung unter die alten Grenzwerte gehen. Die Gesetzesnovelle ermöglicht nun, die Klimaresilienz des Talsperrensystems zu erhöhen.

„Dass wir bereits am ersten Tag, an dem es erlaubt ist, von unserem neuen Handlungsspielraum Gebrauch machen müssen, zeigt eindrucksvoll, wie unumgänglich notwendig diese Gesetzesänderung war“, sagt Prof. Christoph Donner, Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands.

Keine Ausnahmegenehmigung mehr nötig

Ganz neu ist die geringere Wasserführung, die sich dadurch in der Ruhr einstellen wird, allerdings nicht. Das NRW-Umweltministerium hat in der Vergangenheit immer wieder in trockenen Sommern per Einzelfallentscheidung niedrigere Mindestabflüsse zugelassen. Der Ruhrverband musste aber jedes Mal eine Ausnahmegenehmigung beantragen, um die stark beanspruchten Wasservorräte in den Talsperren zu schonen, und diese wurde jeweils nur befristet erteilt. Der hohe administrative Aufwand auf beiden Seiten gehört nun der Vergangenheit an.

„Ich weiß, wie intensiv sich mein Amtsvorgänger Norbert Jardin gemeinsam mit der AWWR, der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr, und mit dem NRW-Umweltministerium über Jahre hinweg dafür eingesetzt hat und wie viel Überzeugungsarbeit auf politischer Ebene dafür nötig war. Nicht zu vergessen die immense interdisziplinäre und institutionsübergreifende Arbeit, die von zahlreichen Fachleuten im Vorfeld geleistet wurde. Dank dieser Bemühungen sind wir nun in der Lage, für lange Trockenphasen bessere Vorsorge zu treffen“, so Donner.

Hohe Wassereinsparungen geplant

Die erhebliche Einsparung an Wasser, das dank der niedrigeren Grenzwerte nicht an das Flusssystem abgegeben werden muss, kann sich bis März kommenden Jahres – je nach Niederschlags- und Temperaturentwicklung – auf bis zu 42 Millionen Kubikmeter aufsummieren. Dies entspricht etwas mehr als dem Fassungsvolumen der Hennetalsperre.

„Wir reden hier über Wasser“, verdeutlicht Christoph Donner, „das angesichts des Klimawandels für die Flussökologie und für alle Nutzergruppen, die auf das Wasser aus der Ruhr angewiesen sind, unschätzbar wertvoll ist.“


Quelle: Ruhrverband

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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