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OOWV wartet Speicherpumpwerk: Mit der Drohne im Trinkwasserspeicher

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Autor: Kathrin Mundt

Es surrt gewaltig im Trinkwasserspeicher des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) in Elsfleth. In 22 m Höhe streift eine Drohne eng an der runden Außenwand entlang. Ihr Fluggeräusch wird von den hoch aufragenden, glatten Wänden vielfach zurückgeworfen und verstärkt. Die Drohne selbst ist eine Spezialanfertigung: Kamera und Antrieb sind kardanisch in einem kugelrunden Gitter aus Kohlefaser aufgehängt. So ist das Fluggerät bestens vor Kollisionen geschützt. Seine Aufgabe heute: am oberen Rand des 17 m durchmessenden und normalerweise mit 5 Mio. Liter Trinkwasser gefüllten Bauwerks nach undichten Stellen zu suchen.

„Zwischen dem Dach des Trinkwasserbehälters und der Ringwand gibt es eine Bewegungsfuge“, erklärt OOWV-Ingenieur Carsten Schröder. „So kann sich die Kuppel bei Erwärmung durch Sonnenstrahlen ausdehnen und bei Kälte zusammenziehen, ohne dass die Verformung sich auf das gesamte Bauwerk auswirkt.“

Genau dieser Übergang zwischen Dach und Wand muss nun geprüft werden. Auf der Nahtstelle liegt ein Dichtungsband, innen ist es verklebt. Nun wird geschaut, ob die Dichtung in Ordnung ist. Das geschieht routinemäßig, um etwaige Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und so das Trinkwasser im Inneren des Speichers vor Einflüssen von außen zu schützen. So kompliziert wie in Elsfleth ist es aber sonst nicht beim OOWV. Die zwei hiesigen Trinkwasserspeicher sind die letzten dieser Bauart im Verbandsgebiet.

„Wir bauen unsere Trinkwasserspeicher mittlerweile niedriger, dafür mit größerem Durchmesser. Wartungsarbeiten sind so viel besser zu erledigen“, weiß Carsten Schröder. Bis vor Kurzem mussten im Inneren der Elsflether Speicher noch Gerüste aufgebaut werden, um die obere Dichtung zu kontrollieren. Da es jedoch keinen großen Zugang gibt, mussten die Bauteile durch eine Luke in der Dachmitte über 20 m bis zum Boden heruntergelassen und dann aufgebaut werden. Ein großer Aufwand, für den der Trinkwasserspeicher mehrere Tage vom Netz musste. Die Drohnenbefliegung ist deutlich komfortabler sowie zeit- und kostensparender.

Drohnenpilot Christian Engelke und Karsten Lehrke, Kundenbetreuung und Projektdurchführung, von der Kopterflug GmbH hatten sich durch den engen Zugang knapp über dem Grund des Bauwerks geschoben und manövrieren die fliegende Kamera möglichst genau auf Höhe der Dichtung. Die Drohne zeichnet alles auf, am Computer wird die Videodatei im Anschluss ausgewertet.

„Der Trinkwasserbehälter ist eine unserer leichteren Übungen“, sagt Karsten Lehrke. „Hier kann Christian Engelke die Drohne beim Steuern noch sehen. Anspruchsvoller ist es, wenn wir sie in Schächten einsetzen.“

Nach wenigen Minuten sind eineinhalb Akkus leer und die Videoaufzeichnung ist abgeschlossen. Carsten Schröder ist zufrieden: „Das hat alles gut geklappt. Jetzt schauen wir uns die Aufzeichnung an und prüfen, ob Handlungsbedarf besteht. Auf den ersten Blick sah das aber gut aus.“

Ruck-zuck schieben sich alle nach und nach durch das enge Loch nach draußen. Den Abschluss bildet Fritz Habighorst, Seniorchef der Habighorst Wasser & Hygiene GmbH. Sein Unternehmen hat nach dem Ablassen des Trinkwassers für die Reinigung des Speichers gesorgt. Für die Drohnenbefliegung stellte er einen leistungsstarken LED-Strahler bereit, den er durch die Öffnung schiebt, bevor er selbst folgt.

Sobald die Auswertung der Videoaufnahmen von der oberen Dichtung des Trinkwasserspeichers vorliegt, werden er und sein rund 70 m entfernt stehender Zwilling noch einmal desinfiziert und wieder gefüllt. Dann geht das OOWV-Speicherpumpwerk Elsfleth wieder in Betrieb – bereit, die Menschen der Region bei erhöhter Nachfrage verlässlich mit Trinkwasser zu versorgen.

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